Auf vier Landratskandidaten warten große Aufgaben im Kreis Ahrweiler, ganz besonders im von der Flutkatastrophe schwer getroffenen Ahrtal. Hier erhoffen sich die Bürgerinnen und Bürger von der neuen Landrätin, dem neuen Landrat einen kompetenten, einsatzfreudigen, mutigen und vertrauensvollen, gut strukturierten Einsatz. Sie benötigen dringend jemand, der ihre Probleme und Nöte anhört, ernst nimmt und mit seinem Team Vorschläge und Lösungen ziel gerichtet erarbeitet.
Die Kandidatin Cornelia Weigand möchte „als Landrätin für die Verbandsgemeinde Altenahr und den anderen von der Flut betroffenen Bürgern einen größeren Hebel entfalten“. Was dieser Hebel beinhaltet, und wie er entfaltet werden soll, bleibt rätselhaft. Allein die Verbandsgemeinde Altenahr in den Fokus ihrer Arbeit als Landrätin zu setzen, klingt sehr einschränkend, gehört doch der gesamte Kreis Ahrweiler zum Aufgabenbereich einer Landrätin. Ihre Entscheidung, als Landrätin zu kandidieren, sieht Frau Weigand „auf jeden Fall sportlich“, und dazu passt dann auch noch, dass sie „ihren Hut in den Ring wirft“, wie sie in der Presse verkündet.
Hier stellt sich die Frage, ob sie wirklich ernsthaft an einer so herausfordernden Führungsposition als Landrätin interessiert ist und dieser Aufgabe gerecht werden könnte, die doch viel mehr ist als ein medienwirksames Spiel. Auch die Vorwürfe der Ortsbürgermeister der Verbandsgemeinde Altenahr in der Pressekonferenz und der 750 Eltern der Schülerinnen und Schüler, die sich von der Verbandsbürgermeisterin allein gelassen fühlen, lassen keine ehrliche Einsatzbereitschaft, vertrauensvolle Problembewältigung und Führungsaufgabe der Frau Weigand erwarten.
Gisela Halfen, Grafschaft
Quelle: Rhein-Zeitung, Ausgabe K, 18.12.2021